Mit dem Mountainbike auf die Gipfel der Tour de France 
Meine Erlebnisse mit Bericht und Bildern

ÜBER MEINE TOUR DE FRANCE 2024

Bericht/Tagebuch vom Kurzurlaub zur Tour de France in den französischen Alpen (Briancon) vom 29.06.-04.07.2024

Nachdem ich nach Bekanntwerden der Daten für die Tour de France 2024 die einzelnen Etappen auf letour.fr angesehen habe und mit Erstaunen festgestellt habe, dass die Tour 2024 über Briancon und den Col du Galibier führt(also genau an den Schauplätzen meiner "Tour de France 2023"), und zwar die 4. Etappe aus Italien über den Montgenèvre kommend, habe ich gleich mit dem Gedanken gespielt, mir diese Etappe vor Ort anzuschauen, und nach Möglichkeit direkt am Col du Galibier.  Und schon wenig später war klar, dass ich mir diese Etappe an den Original-Schauplätzen ansehen werde.


--> An dieser Stelle kommt asap der Bericht mit Bildern von meinem Kurztrip nach Briancon zur Tour 2024.

Hier schon mal mein kleines eigenes Video vom Col du Galibier dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=WzdsGF0Xll4

Hier dieselbe Szene von Eurosport. Man sieht mich in Min. 1:56/1:57 rechts mit Handy, gelber Jacke, grauer Mütze und Sonnenbrille.;-)

https://www.youtube.com/watch?v=_99rIlp_QeQ

Oder dieselbe Attacke bei ARD. Man sieht mich in Min. 2:39/2:40 bzw. 3:12 rechts mit Handy, gelber Jacke, grauer Mütze und Sonnenbrille.;-)

https://www.ardmediathek.de/video/sportschau-tour-de-france/4-etappe-die-attacke-von-pogacar-am-galibier/das-erste/Y3JpZDovL3Nwb3J0c2NoYXUuZGUvODA4NjAwNzAtYjE5ZS00NGMwLWEwZmQtMGQ0YjBiODFiMGU2




ÜBER MEINE TOUR DE FRANCE 2023

Bericht/Tagebuch vom Urlaub mit dem Fahrrad in den französischen Alpen (Briancon),  Provence/Mont Ventoux inkl. Aufenthalt an der Riviera(Albenga).  

Vorgeschichte: Am 21.07.2023 hatte ich eine OP wg. 2 Leistenbrüchen und Nabelbruch. Es wurde genäht und es wurden 3 Netze eingebracht. Die Genesung zog sich über 6 Wochen hin. Insgesamt war ich sehr unzufrieden mit der OP und der Genesung (Wäre eine extra Story wert!). Für die 6 Wochen nach der OP wurde mir strikt jegliche Form von größerer Belastung verboten. Habe mich dann kurzfristig für die Tour entschieden und Unterkünfte gebucht, mit Stornomöglichkeit. (Albenga/Riviera war zunächst nicht vorgesehen, habe mich erst in der Provence dafür entschieden und gebucht.) Bestellte einen Dachträger für 60 Euro, den Fahrradträger hatte ich noch vom alten Auto. Pünktlich 6 Wochen nach Entlassung habe ich am  4. September wieder angefangen, etwas Sport zu machen. Nach 2-3 Tagen habe ich mich dann aufs Rad gesetzt und 3 "Trainingseinheiten" im Lautertal (Blaustein) bis zum Beginn des Urlaubs absolviert. Ich war also, obwohl sicherlich eine Grundkondition vorhanden, alles andere als gut trainiert, bei Urlaubsbeginn.
Zum Arbeitsgerät: Mein Cube Mountainbike ist Jahrgang 2011 und wiegt 14 kg.

Anmerkung: Die eigenen Bilder habe ich meist bei den Abfahrten gemacht, habe die Abfahrten wirklich genossen und des Öfteren angehalten um Bilder zu machen. Die Bilder auf der Startseite sind von Fotografen, die oben auf den Bergen auf Geschäfte warteten.;-) Die Bilder konnte man später online kaufen.

11.09.23, Montag, Anreise Briancon

Anreise über Bregenz, Schweiz, Chiasso, Mailand, Turin, Briancon
Auffällig, dass die Autobahn durch die Schweiz irgendwann aufgehört hat und man recht mühsam bis zur italienischen Grenze vorangekommen ist. Zwischendurch schon mal wieder 4-spurig. Aber alles andere als gemütlich über die Berge. Italien, Mailand und später Turin und bis zur Grenze sehr viele Tunnels. Mühsam auch die vielen Mautstationen. Hier 1,50, da 2,50, dann wieder etwas länger und 7,50. Habe immer bar bezahlt. Zusammen wahrscheinlich an die 50 Euro.
Habe die Ferienhaussiedlung nahe Briancon (Hütten/Chalets: "La Ferme de Belline") gleich gefunden.

Per SMS und Mail bereits benachrichtigt, dass ich die Hütte Nummer 5 habe. Nach der Ankunft hat mich die Chefin gleich interviewt und ein paar Tipps gegeben. Die Ferme liegt knapp 150 m über der Stadt Briancon. Habe gegen Abend noch das Fahrrad geschnappt und bin kurz runtergefahren, um Butter für das Frühstück und eine Flasche Wein zu kaufen. Der Rückweg war dann fürs erste etwas anstrengend.;-)

Die Hütte ist in Ordnung. Alles da, was man braucht. Küche, Dusche, WC, alles sauber. Für 2 wäre die Hütte auch ok, einzig, dass es keinen Schrank für die Kleider/Wäsche gibt. Mit/für Frau durchaus problematisch. Keine Ahnung, wie die das im Winter machen, mit den ganzen Klamotten. Zumal auch für 4 Personen buchbar.

12.09.23, Dienstag, Col du Lautaret (2e catégorie)

Profil:  https://climbfinder.com/de/anstiege/col-du-lautaret-briancon

Habe gut geschlafen. Baguette und Croissant am Abend bei der Chefin bestellt. Hörnchen ok, Baguette schlecht, deshalb keine Bestellung mehr. Habe mir dann Zeit gelassen und bin erst gegen 11:00 Uhr aufgebrochen zu einer, wie sich herausgestellt hat, Mammuttour für den ersten Tag. Hatte den Col du Lautaret schon irgendwie im Auge, aber dass es dann geklappt hat, über teilweise sehr sehr üble Pisten, ist doch ein kleines Wunder. Bin den Col schätzungsweise zu 60% auf der Straße gefahren und zu 40% auf Pisten. Kann auch 50:50 gewesen sein. Dass ich die Piste verlassen habe und auf die Straße gewechselt bin, lag daran, dass ich keine Piste mehr gefunden habe. Erst weiter oben auf dem Berg habe ich den Entschluss gefasst, nochmals nach einer Pistenmöglichkeit zu schauen. Habe das am Tag zuvor mal bei Google-Maps geschaut und Pisten gesehen. Und es hat geklappt. So bin ich dann doch den ganzen Rest, bestimmt 6-7 km, auf den Pisten hochgeklettert. Und es war tatsächlich teilweise Klettern. Oben dann fix und fertig und nass geschwitzt. Habe mich dann erst nicht reingetraut in das Café/Restaurant am Pass, hatte auch kein Geld dabei, etwas zu trinken zu bestellen, um die Berechtigung zu haben die Toilette zu benutzen. Habe dann aber doch den Mut aufgebracht, die Toilette aufzusuchen und mich dort umzuziehen. Auf dem Pass habe ich mich dann ca. 1 Stunde aufgehalten, den Rest aufgegessen und ausgetrunken und dann die 28 km Abfahrt in Angriff genommen, wobei der untere Teil schon sehr flach ist. Den ganz unteren Teil bin ich dann nochmals auf die steinige Piste gegangen.

Bilder vom Aufstieg zum Col du Lautaret :

  • Lautaret 1
  • Lautaret 4
  • Lautaret 7
  • Lautaret 10

 

13.09.23, Mittwoch, Regentag, Schnuppern am Col d’Izoard

Regentag bis ca. 15:00 Uhr. Wollte dann doch noch etwas Radfahren und dachte, ich schaue mir mal den Col d’Izoard an. Dass ich dann doch noch am späten Nachmittag recht weit hoch kam, und zwar 10 km bis zum Dorf Cervières, war dann doch ganz ordentlich. Weiter wäre es aber auch nicht gegangen, einfach auch von der Kraft her. Diese ersten 10 km sind in der Summe nicht so steil, haben aber auch teilweise ordentlich Prozente. Wobei es auch Passagen gibt, bei denen man die Chance hat sich etwas „auszuruhen“.
Auf der Heimfahrt steht neben der Abfahrt natürlich noch der knapp 150 m-Heimberg zur Hütte an.
So kommt man doch wieder ordentlich verschwitzt an.
Daten: Höhenmeter 684, Schnitt 16, Fahrzeit knapp 2h, gefahrene km 31

14.09.23, Donnerstag, Col d’Izoard (1re catégorie)

Profil:  https://climbfinder.com/de/anstiege/col-d-izoard-briancon

Habe mir für heute den Rest vom Col d’Izoard vorgenommen, wobei es eigentlich so nicht gedacht war. Aber im Nachhinein war es eine gute Idee, den Pass auf 2 Etappen zu machen. 20 km wären für mich so am Stück nicht machbar gewesen. Wenn, dann mit einer anderen Herangehensweise. Und zwar ebenfalls über 2 Etappen an einem Tag, aber mit einer längeren Pause. Oder über 3-4 kleine Etappen und dazwischen Pausen. Aber das ist bzw. wäre (auch) ein logistisches Problem. Ich bin schon nach kurzer Zeit so verschwitzt, dass ich dann, bei längeren Pausen, einen Kleiderwechsel brauche. Und so viel Austauschklamotten könnte ich im Rucksack nur schwer mitnehmen.
So bin ich dann mit dem Auto bis Cervières gefahren und habe mich dort auf dem Parkplatz „präpariert“. Also Anziehen, Eincremen, etc. Dann mich aufs Rad geschwungen. Es geht von da an so richtig steil los. Schon nach 2-3 Kilometern habe ich ans Abbrechen gedacht, weil mich bei den besonders steilen Passagen, wo man teilweise nur 8 kmh im zweit- oder drittkleinsten Gang fährt, Schwärme von Mücken plagen und man ständig am Herumfuchteln und Ausschlagen ist. Und ich hätte ja, zumindest in der Hütte, Autan mitgenommen gehabt. So hatte ich auf dem Weg nach oben nicht nur die körperlichen Anstrengungen, sondern musste mich noch der Plagegeister erwehren. Es sind diese fiesen kleinen Stechfliegen, ich meine, sie heißen Kriebelmücken. Weiter oben wurde es etwas besser. Die Steilheit nahm nicht ab. So musste ich des Öfteren an den Kehren kurze Trinkpausen einlegen, und sei es nur für kurze Augenblicke. Aber irgendwann kam das Refuge in Sicht und von dort war es dann nur noch 1 km bis zum Col. Am Pass waren etliche Leute da, v.a. Motorradfahrer aber auch Radfahrer. Auch ein paar Autos. So machte ich zuallererst meine obligatorischen Fotos. Super war, dass es Toiletten gab, wo ich mich umziehen konnte. So habe ich ca. 45 Minuten auf dem Berg verbracht und habe noch von der Anhöhe Fotos gemacht. Anschließend kam die 10 km lange Abfahrt bis zum Auto in Cervières .
Am Berg gab es Fotografen, am Izoard waren es die Fotografen von Griffe, 12:38 bzw. 13:30 Uhr. Muss mir dann noch die Bilder im Internet anschauen.
Anschließend dann noch der Anstieg zur Heim-Hütte, war dieses Mal ganz schön beschwerlich. War ja dann der letzte Abend in der Hütte. Auschecken hat dann am nächsten Morgen gut geklappt.
Habe eine neue Unterkunft in Briancon fürs WE und bis Montag genommen. Aus Kostengründen!
Daten(Cervières-Col-Cervières): Höhenmeter 727, Schnitt 14,3, Fahrzeit 1:28, gefahrene km 21

Bilder vom Col d'Izoard:

  • Izoard 8
  • Izoard 2
  • Izoard 17
  • Izoard 7
  • Izoard 5
  • Izoard 18


15.09.23, Freitag, Col du Galibier (1re catégorie)

Profil:  https://climbfinder.com/de/anstiege/col-du-galibier-briancon

Auschecken Hütte und Einchecken bei "Domitys-Les Aiglons Blancs".
Heute habe ich mir nach dem Auschecken von der Hütte den Col du Galibier vorgenommen. Hatte ja an diesem Freitag viel Zeit bis zum Einchecken am neuen Domizil direkt in der Stadt(17:00 Uhr war geplant). Fahre also mit dem Auto auf den Lautaret. Ziehe mich auf dem Parkplatz um und creme die Knie ein. Daheim schon Sonnenschutz. Diesmal habe ich zusätzlich Autan aufgetragen. Keine Ahnung, ob die Biester mich ohne Autan überfallen hätten, auf dieser Höhe. Jedenfalls diesbezüglich heute keine Probleme. Zunächst habe ich noch die Wintermütze drübergezogen, weil kalt und windig. Später wurde es doch zu heiß und ich habe sie gegen die dünnere getauscht. Auch habe ich die Winterhandschuhe benutzt. Der Anstieg war sehr anstrengend, vergleichbar mit dem Anstieg zum Izoard am Tag zuvor. Reine Fahrzeit 53 Minuten, wenn man die kurzen Trinkpausen dazuzählt, werden es gut 55 Minuten gewesen sein. Oben auf dem Galibier gibt es keine Möglichkeit zum Umziehen. So habe ich mich vielleicht 20 Minuten aufgehalten und habe diverse Fotos gemacht. Anschließend bin ich das kleine Stück runtergefahren zur Refuge. Dort konnte ich mich sehr gut umziehen und habe danach noch einen Kräutertee getrunken. Habe mich so Alles in Allem eine knappe Stunde aufgehalten. Anschließen gab es die knapp 9 km-Abfahrt runter zum Lautaret. Fotos wurden gemacht von galibier-photos.com, schauen zwischen 12:00 und 13:00 Uhr. Vielleicht auch noch die Stunde danach.
Mit dem guten Gefühl, den Galibier bezwungen zu haben, ging es anschließend zurück nach Briancon. Musste allerdings noch auf den Check-In im neuen Apartment warten, denn der war erst für 17:00 Uhr vorgesehen. Bin dann um 16:30 Uhr rein und es hat geklappt. Die Aussicht im neuen Domizil ist nicht berauschend (Blick auf Parkplatz!), aber das Apartment ist top, wie im guten Hotel. Schlafzimmer, Wohnzimmer, Bad, alles sehr sauber und sehr gut. Auch das Bett sehr gut, nicht zu vergleichen mit der Hütte. Es ist ein Altersheim!, aber kein Pflegeheim. Einige wenige Zimmer sind wohl für Touristen/Gäste reserviert.
Daten(Lautaret-Galibier): Höhenmeter 560, Schnitt 10,3, Fahrzeit 55, gefahrene km 9,4

Bilder vom Galibier:

  • Galibier 0
  • Galibier 7
  • Galibier 8
  • Galibier 12
  • Galibier 14
  • Galibier 19
  • Galibier 23
  • Galibier 24
  • Galibier 26
  • Galibier 27
  • Galibier 29


16.09.2023, Samstag, Regentag

Wg. schlechten Wetters gab es heute kein Fahrradfahren. Habe es mir so den Tag gemütlich gemacht und bin ein wenig in der Stadt rumgelaufen. Habe ja bereits am 2. Tag in Briancon einen guten Bäcker entdeckt, sogar Bio. Habe dann die ganzen Tage dort eingekauft. Auch süße Sachen, ganz hervor-ragend. Die Boulangerie heißt "Boulangerie-Pâtisserie Craquante, Martine & Beno". Empfehlenswert!

Bilder von Briancon:

  • Briancon 1
  • Briancon 2
  • Briancon 4
  • Briancon 5
  • Briancon 7


17.09.2023, Sonntag, Alpe d’Huez (HC)

Profil:  https://climbfinder.com/de/anstiege/alpe-d-huez

Habe mir am Sonntag, einen Tag vor Abreise, Alpe d’Huez vorgenommen. Starker Wind war für die Gegend Alpe d'Huez am Samstag vorhergesagt, deswegen musste ich befürchten, dass der Berg ausfällt. Hatte deswegen am Samstag die Befürchtung, dass das große Vorhaben Alpe d’Huez zum Scheitern verurteilt ist.  Einerseits hatte ich eh Bammel, andererseits sollte es vor der Abreise noch etwas Großes sein. Trotz der schlechten Vorhersage, schön, aber viel Wind, bin ich dann trotzdem losgefahren, hatte wegen der Aufregung aber richtig schlecht geschlafen. Lange Anfahrtszeit, knapp 70 km bzw. 80 Minuten Fahrt nach Bourg d’Oisan. Wetter vor Ort war ok. Auf dem Parkplatz direkt neben der Straße/Kreisel umgezogen und präpariert. War noch motiviert, hatte kein schlechtes Gefühl trotz des vorher angeschauten und bewussten Profils. Und es wurde schwer!, sehr schwer!! Vom Parkplatz kaum Zeit zum Warmwerden und es kam dann sehr schnell ganz dick. Steigung, Steigung, Steigung. Keine Möglichkeit „auszuruhen“. Nach 4-5 km habe ich mit dem Gedanken gespielt aufzugeben. Dann wieder trinken und einen Riegel gegessen. Dann ging es ein paar km ganz gut und ich hatte teilweise Rhythmus gefunden. Aber die Neunprozenter, im Schnitt, hörten nicht auf. So habe ich ein paar Mal stoppen müssen um zu trinken. Bei ca. 10 km nochmals einen Riegel gegessen. Und wieder ging es etwas besser. Als dann die ersten Häuser von Huez zu sehen waren, hat das motiviert. Es kam dann die Kreuzung, bereits in Alpe d'Huez, gerade aus oder rechts ab. Habe mir das vorher angesehen, die Tour fährt gerade aus. So kommen die letzten der 21 Kehren. Und dann bin ich in Alpe d’Huez eingetrudelt, da war links ein Café voll mit Radlern. Ich bin da dran vorbeigefahren, über eine Baustelle immer weiter hoch. Bis zu den Ski-Liften. Habe nach der Tour-Ankunft gesucht, aber nicht gefunden. So fand ich ein kleines Häuschen neben einem Lift, das unverschlossen war. Da drin habe ich mich umgezogen. Hatte vom Hotel einen großen nassen Waschlappen mitgenommen. Mit dem habe ich mich erst einmal frisch und sauber gemacht. Dann frische Sachen angezogen. Schwitzte immer noch, deshalb raus aus dem Häuschen. Habe mich dann sukzessive abgekühlt. Als ich soweit wieder trocken war, machte ich mich nochmals auf die Suche nach der Tour-Ankunft. Habe einen Mann und einen Radfahrer gefragt, die wussten es auch nicht. So bin ich wieder ein wenig abwärts ins Dorf gefahren und habe zufällig ein Schild an einem Kreisel gesehen: Links, noch 300 m! Und da war es: Das Ziel! Ging noch einige Meter hoch und da war die Ankunft durch ein Eisengerüst, wohl noch nicht so alt. Geschafft! Einige Bilder gemacht und Stolz in der Brust! Da gab es dann auch eine Tafel mit allen Siegern, 2 x Ulrich! Habe mich noch etwas aufgehalten und mich dann auf den Weg runter ins Tal gemacht. Auf einmal merkte ich, dass es richtig warm war. Das Thermometer auf dem Computer zeigte 29 Grad an, auf 1850 m! Die Abfahrt war sehr schön, habe immer mal wieder angehalten. So auch in Huez, wo es Wasser aus einem Brunnen gab. Kam gerade recht, mir war das Wasser schon längst ausgegangen. Durch die hohen Geschwindigkeiten ist man dann doch schneller unten als erwartet. Am Auto waren es 32 Grad, das Wasser im Kofferraum war heiß und nicht mehr trinkbar. Aber das machte nichts. So machte ich mich zufrieden auf den Heimweg, über Lautaret nach Briancon. Die Dusche dann später im Hotel war so genial, ich war superfroh, nicht mehr in der Hütte zu sein. Hatte übrigens die Tage in dem Domizil neben dem wirklich tollen Apartment auch einen Tiefgaragenstellplatz und es war sogar ein Zimmer für Räder vorhanden. (Résidence Services Seniors DOMITYS - Les Aiglons Blancs)
Daten(Alpe d’Huez): Höhenmeter 1083, Schnitt 8,8, Fahrzeit 1:45, gefahrene km 15,3

Bilder Alpe d’Huez:

  • Alpe d'Huez 3
  • Alpe d'Huez 7
  • Alpe d'Huez 14
  • Alpe d'Huez 17
  • Alpe d'Huez 18
  • Alpe d'Huez 19
  • Alpe d'Huez 21
  • Alpe d'Huez 22
  • Alpe d'Huez 24
  • Alpe d'Huez 25
  • Alpe d'Huez 26


18.09.2023, Montag, Fahrt in die Provence zum Mont Ventoux

Sachen zusammenpacken, Apartment aufräumen, auschecken, Abfahrt Briancon Richtung Mont Ventoux. Hatte Glück mit dem Wetter, zumindest beim Aufbrechen war es noch trocken.Unterwegs dann aber immer wieder Regen. Ankunft in Bedoin. Unterkunft schnell gefunden. Von Bedoin aus ca. 2 km über sehr enge Straße. Dann ein erstes Schild, „Chambres d’Hotes de Curnier“. Somit nicht
zu verfehlen. Ein weiteres Schild und die letzten 250 m über Schotterpiste. Wurde gleich begrüßt und ich konnte mit dem Auto direkt vor den Eingang zum Ausladen fahren. Davor riesiges Glück, denn die Äste eines Baumes hätten beinahe den weiteren Fortgang
des Urlaubs zerstört bzw. das Rad auf dem Dach mitsamt dem Träger. Ich sollte dann weiter hinten im Wald parken, ein winziger kleiner Parkplatz für Wanderer. Habe das Auto erstmal da geparkt, aber es mir wenig später anders überlegt, das Auto wieder geholt und vor dem Haus geparkt. Wie die Mitbewohner!  Madame hat nichts mehr dazu gesagt. Habe mich dann häuslich eingerichtet und war zuerst doch enttäuscht über die Unterkunft.
Insgesamt 3 Zimmer, ein gemeinsamer Aufenthaltsraum mit Kühlschrank, Mikrowelle, Wasserkocher und Kaffeemaschine. Kein Herd. Insgesamt sparsam, aber schon am nächsten Tag war ich doch sehr zufrieden mit der Unterkunft. Vor allem die Stille war und ist faszinierend. Und vom gemeinsamen Aufenthaltsraum hat man sogar, bei gutem Wetter, einen Blick auf die Spitze des Ventoux.
Habe mich dann gleich nach dem Wetter erkundigt, bereits schon in Briancon. Für Dienstag war gutes Wetter vorhergesagt, für Mittwoch gewittrig. Also nur eine Möglichkeit, auf den MontVentoux zu klettern: Morgen, am Dienstag!
Neben meinem Zimmer war noch ein weiteres belegt: Ein sehr nettes älteres holländisches Ehepaar hat sich auch für die Unterkunft entschieden. Der Mann konnte ganz gut Deutsch, somit konnte ich mich ganz nett unterhalten.

19.09.2023, Dienstag, Mont Ventoux (HC)

„Den Ventoux muss man sich herbeisehnen. Deshalb darf er nur selten Teil der Tour sein“, sagte einst Tourdirektor Christian Prudhomme.

Profil:  https://climbfinder.com/de/anstiege/mont-ventoux-bedoin

Gleich vorweg: Der Mont Ventoux war mindestens so schlimm wie Alpe d’Huez. Zwar zu Beginn noch nicht so steil wie A., aber dafür kamen 21! Km. Ein Glück war, dass gutes Wetter war. Nicht zu heiß und oftmals durch die Wälder gab es Schatten. Auch wenig Gegenwind, erst weiter oben etwas stärker. Aber auch hier gab es Tiefpunkte. Ich musste kämpfen, habe auch wieder angehalten, um 2 X je einen Riegel zu essen. Teilweise 2 junge Frauen auf Rennrädern vor mir, wunderte mich, wie die, bei niedrigerer Frequenz als ich, scheinbar recht locker den Berg hochkletterten. Habe sie auf dem Berg wiedergetroffen. Hatten jeweils Freund dabei, die aber wohl separat (und schneller) gefahren sind. Als dann die Waldgrenze erreicht war und der größere Touristenpunkt(Chalet Reynard) auftauchte, sah man sie, die Spitze. Das gab natürlich nochmals Motivation. Aber es waren noch einige Kilometer zu fahren. Schon zuvor gab es verrückte, wirre Gedanken, die mir durch den Kopf gingen. Ich hatte ja lt. meinem Tacho auch einen gewissen Stand, wie weit ich mich auf dem Berg befand bzw. wie weit es zum Ziel war. So wunderte es mich, als plötzlich noch 6 km da standen, lt. meinem Tacho es eigentlich nicht mehr als 5,5 km sein durften. Dachte mir, die wollen mich mit falschen Angaben betrügen. So ging es mir zwei Mal. Immer wieder verrückt, wie viele Radfahrer, meist mit (tipptoppen) Rennrädern, auf dem Weg auf den Berg waren. Klar, es war bestes Radwetter, herrlicher Sonnenschein und nicht zu heiß. Als ich einmal angehalten hatte, um einen Riegel zu essen, fuhren in der kurzen Zeit bestimmt 15 Fahrer an mir vorbei, die ich teils vorher überholt hatte und die ich teilweise dann auch wieder überholt habe. So langsam ging es Richtung Ziel, da kam ein Notarztwagen mit Sirene von hinten angefahren. Er fuhr weiter Richtung Spitze. Knapp 2 km vor der Spitze fuhr ich dann an einem Notarztwagen vorbei. Ich sah einen noch etwas jüngeren Mann, der von den Helfern versorgt wurde. Keine Ahnung, Schwäche oder dgl..
Nicht, dass ich daran gedacht habe, dass es auch ich hätte sein können, so ist das Szenario nicht ganz ausgeschlossen gewesen. Oben auf dem Berg erzählte mir eine Frau, es hätten 4 Leute versorgt werden müssen. Kurz vor der Spitze geht es links weg in das Refuge/Restaurant. Hier machte ich einen winzigen Schwenk, aber drehte dann doch wieder auf die Straße, um auf den letzten Metern die Spitze zu erklimmen. Und ganz oben war eine wirklich nicht zu erwartende große Schar von Radfahrer(innen). Kaum zu glauben, wie viele sich dort versammelt hatten. Das Schild für die Fotos war umlagert von Leuten. Man musste in der Schlange anstehen. Und das habe ich auch gleich so gemacht. Musste dann einige Minuten anstehen, bis ich dran war. Als ich dann dran war, haben sich 2 Deutsche vorgedrängelt, die sich aber entschuldigten und mir anboten, mich mit meinem Handy abzulichten. So kam ich dann zu meinen Fotos. Ich habe mich dann noch bestimmt 20 Minuten auf dem Platz aufgehalten, habe noch was gegessen und den Rest von den 3 Flaschen getrunken. Habe noch die Leute beobachtet und etliche Bilder gemacht und abgekühlt, ehe ich mich runter in das Refuge machte um mich umzuziehen. Das hat mehr schlecht als recht auf der Toilette geklappt. Es war eine gemeinsame Toilette und sollte eigentlich 1 Euro kosten. Hat aber niemand abkassiert. So habe ich auf kleinstem Raum meine Klamotten gewechselt. Später auf Chalet Renard habe ich noch ein zusätzliches Unterhemd angezogen, da es durch den Fahrtwind doch ordentlich gezogen hat. Die meisten sportlichen Fahrer wechseln wohl nicht ihre Trikots, haben aber oftmals ein windundurchlässiges Regencape für die Abfahrt drüber, meist in gelb. Nach dem Umziehen setzte ich mich zu einer Frau, die mich ansprach und sagte, sie hätte mich unterwegs gesehen. Sie sei mit dem E-Bike hochgefahren. Sie erzählte mir von sich, dass sie Holländerin sei und mit ihrem Mann in der Nähe von Briancon, in Embrun, eine Gîte betreibe. Sie sei seit vielen Jahren in Frankreich, eigentlich fast eine Französin. Sie machte mir noch ein Kompliment wegen des Hochkletterns. Sie gab mir noch ihre Karte und ich verabschiedete mich von ihr. Dann ging es auf die Abfahrt über die 21 km. Ich hielt immer wieder mal an, machte Fotos oder vertrat mir die Beine. Wenn es dann wieder auf die Straße ging, hatte ich schnell 50-60 kmh auf dem Tacho. Hätte sicher an der einen oder anderen Stelle auch 80 kmh geschafft. Aber das war mir zu risikoreich. Wollte durch einen Sturz oder dgl. nicht alles kaputtmachen. Als ich dann in der Unterkunft ankam, war noch niemand da. Später kamen die Holländer von ihrer Tour zurück und wir erzählten uns unsere Erlebnisse. Später hatte ich eine wunderbare ausgiebige Dusche und ich war sehr zufrieden.
Daten(Mont Ventoux): Höhenmeter 1485, Schnitt 9,2, Fahrzeit 2:22, gefahrene km 21,7

Bilder vom Mont Ventoux:

  • Mont Ventoux 3
  • Mont Ventoux 5
  • Mont Ventoux 6
  • Mont Ventoux 8
  • Mont Ventoux 9
  • Mont Ventoux 10
  • Mont Ventoux 11
  • Mont Ventoux 14
  • Mont Ventoux 1


20. 9.2023, Mittwoch, Provence Regen

Regen wurde für Nachmittag angesagt. Hatte heute überhaupt keine Lust, mich aufs Rad zu setzen. So bin ich nach gemütlichem Frühstück zu einer Tour mit dem Auto aufgebrochen. Zuerst nochmals nach Nyons, dort in der Koop aufgehalten und gut Oliven gegessen. Dann nochmals Wein eingekauft und zurück Richtung Bedoin. Wollte noch die Domains in Mazan und Mormoiron besuchen. Unterwegs wollte ich den Obst- und Gemüsestand kurz vor Malaucaine besuchen. Machte aber erst um 3 Uhr auf. So habe ich mich gut eine Stunde in Malaucaine aufgehalten. Hier gibt es mehrere Fahradläden mit zum Teil teuren Rädern. Möchte gern mal mit so einem Rad den Mont Ventoux hochfahren, würde mir damit einen Schnitt von 12 kmh zutrauen, statt den 9 mit meinem 12 Jahre alten Mountainbike. 15 T Euro für ein Fahrrad, wow!








Dann dort zurück und Tomaten, etc. eingekauft und dann zurück nach Bedoin. Dann die beiden Güter besucht und gut durchgetestet. Etliche Weine mitgenommen. Dabei hat es teilweise geschüttet wie aus Kübeln. Dann noch die Koop in Bedoin aufgesucht, aber nach Testen nichts gefunden. Dann bei Regen zurück zur Unterkunft. Dort habe ich mich wieder mit meinen Mitbewohnern Mari & Anni unterhalten. Sie waren auf Weintour in Vacqueras, haben mehrere Winzer besucht und ordentlich eingekauft(haben mir ihre Beute im Zimmer gezeigt, die Zimmerwand halb hoch mit Weinboxen). Fast nur „offenen“ Wein in 3 oder 5 Liter-Beuteln. Schätzungsweise 20-25 Beutel. Und dazu noch etliche Flaschen. Ein kleinerer Teil wäre für die Kinder bestimmt. So gegen 19 Uhr sind sie aufgebrochen um Essen zu gehen, in Sainte Colombe, ganz in der Nähe, direkt an der Straße zum Mont Ventoux. Muss wohl ein besseres Restaurant sein, bei der Rückkehr erzählten sie, das Menü habe 45 Euro gekostet. Hatten vorher reserviert. Wenn man das vorher recherchiert hätte, wäre auch an diesem Abend zum Abschluss der Tour ein Restaurantbesuch denkbar gewesen. Und das gleich um die Ecke. Ich habe aber stattdessen wieder Brot, Käse, Tomaten gegessen, dazu Wein. Und das war dann schon der letzte Abend in Chambres d’Hotes de Curnier.
Bild: Die letzten 300 Meter Schotterpiste bis zur Unterkunft








21.09.2023, Donnerstag, Aufbruch und Fahrt an die Riviera

Zusammenpacken und Aufbruch am Fuße des Mont Ventoux. Chambres d’Hotes de Curnier hat mir alles in allem doch gut gefallen. Und es gab eine nette Bekanntschaft mit dem holländischen Paar. Bin dann losgefahren Richtung Italien. Reserviert war die Residenz "Sole" in Albenga an der italienischen Riviera., bis zum Dienstag, 26.09., meinem Geburtstag.
Fahrt sollte ca. 4 h dauern. Aber ich habe unterwegs des Öfteren angehalten, um z.B. ein gutes Brot zu kaufen und einen guten Supermarkt für andere Sachen, z.B. Käse. Habe dann in Carpentras nach einem Bäcker gesucht, war aber nicht sonderlich erfolgreich. Später noch in Aix angehalten bzw. durch die Stadt gefahren, ohne Erfolg. Habe dann angehalten und auf Google gezielt nach einem großen Carrefour gesucht. In Frejus habe ich dann den geeigneten Supermarkt gefunden und konnte entsprechend einkaufen. Dann weitergefahren auf der Autobahn Richtung Nizza und italienischer Grenze. Auf Höhe Monaco an einem schönen Parkplatz angehalten mit Blick von oben auf Monte Carlo. Dann weitergefahren Richtung Ziel. Habe es so ca. 18:00 Uhr erreicht. Wirklich schönes Haus am Meer, 3-stöckig. Bekam ein sehr großes Apartment im EG. Erst war ich enttäuscht, weil ich kein Zimmer im 1. oder 2. OG bekommen habe, wegen schönem Meerblick. Habe mich aber dann damit abgefunden; das Apartment im EG hatte wirklich auch Vorteile. Das Meer war nur wenige Meter entfernt und der Meerblick war auch da. Konnte mein Fahrrad hinten raus parken, wunderbar auspacken, ein paar Meter vom Eingang weg. Alles erstmal am hinteren Balkon parken und dann die Sachen einräumen. Hat wunderbar geklappt, weil mit den Weinkisten doch einiges zusammenkam.
Auch die Bahnstrecke hinter dem Haus und der Straße hat sich als harmlos erwiesen. Hatte deswegen doch einigermaßen Bedenken gehabt, weil mir das erst nach der Buchung so richtig bewusst wurde. Und ich konnte schon nicht mehr gut schlafen, wegen des Gedankens, nicht schlafen zu können wegen des Lärms. Es kommen tagsüber doch etliche Züge und sie machen tatsächlich Lärm, wenn man danebensteht. Im Apartment aber überhaupt kein Problem, wenn die Schlafzimmertür zu ist. Und die muss tatsächlich nicht offen sein. Weil man ja zum Meer hin alles aufmachen kann. Nach dem Auspacken, also ab ca. 19:00 Uhr, hat es angefangen zu regnen. Und das nicht zu wenig, es hat geschüttet wie aus Kübeln.

Bilder von Albenga:

  • Albenga 2
  • Albenga 5
  • Albenga 8
  • Albenga 9
  • Albenga 10
  • Albenga 11


22.09.2023, Freitag, Albenga (Riviera)

Freitag kein Badewetter. Sehr windig. Rote Flagge. Nach dem Frühstück(wirklich nichts Großes, aber die Frauen im Service sind sehr nett und freundlich), das man Abends mittels Ankreuzen von Zettel bestellen muss, bin ich dann mit dem Rad in die Stadt gefahren. Kleine nette Stadt, sehr lebendig, vor allem der Autoverkehr.

23.09.2023, Samstag, Albenga

Auch heute noch kein Badewetter, immer noch windig. Habe mir dann die Zeit vertrieben, war wieder in der Stadt und habe den besten Bäcker der Stadt gefunden. Gleich Sachen heimgeschleppt(Kaufrausch!), u.a. Focaccia in verschiedenen Ausführungen.

24.09. bis 25.09.2023 Sonntag, Montag, Albenga

Erholen und Baden bei gutem Wetter. Bin am Sonntag gegen Abend  noch eine kleine Runde aufs Rad gestiegen.

26.09.2023, Geburtstag und Heimfahrt

Packen und Heimfahrt. Erst Landstraße an der Riviera entlang. Später auf die Autobahn bis kurz vor Genua, dann Richtung Norden, an Mailand vorbei bis Como und die Schweizer Grenze. Weiter über San Bernardino Richtung Chur und Richtung Bodensee. Auf Höhe Feldkirch gab es einen Stau. Nach einer Stunde Stehen habe ich mich entschlossen, über Österreich heimzufahren.